Samstag, 7. April 2012

doppelleben, schizophrenie

Ich frage mich natürlich schon, was das ganze soll. heute ist er zu müde, um noch cool zu sein, hat er gesagt. er er er. genau das hätte auch ich zu irgendwem gesagt haben können, oder? so als scheißcooler mensch der ich bin. bin ich das? ja. aber ich habe den selbstbestrafungsfilm. oder was immer es ist. seit ich denken kann, stehe ich also drauf, mich irgendwem zu unterwerfen, mich irgendwo anbinden, vorführen, demütigen und nehmen zu lassen und so weiter und so fort. wie unzählige andere arme idioten auch. ich habe lange experimentiert. ich hatte freundinnen und war mit typen im bett. aber all das wird immer zurückgeworfen auf die unzulänglichkeit meiner eigenen körperlichkeit. ich denke an jenen moment, wo mich die anderen jungs auf dem klo beobachtet hatten und sie lachten und ich rief: "ihr schweine!" und sie lachten noch mehr, und plötzlich kam ich mir vor wie sie, silvia, ein mädchen aus meiner klasse. sie war hochgewachsen und überragte den rest der klasse um einen halben kopf. ich weiß noch, daß sie ganz dünne augenbrauen hatte. schwarze kurze haare. sie war scheu wie ein reh. und mit dieser scheuen, verletzlichen stimme rief ich nun "ihr schweine" - wegen was überhaupt? andere hatten von oben sozusagen gesehen, wie ich auf dem klo saß, lächerlich. was regst du dich auf? die unzulänglichkeit... damals hatte ich immer angst; angst, andere könnten das sehen, was ich zu sehen meinte, meine dünne taille, geheimes zentrum meiner sowieso komplett unmännlichen erscheinung damals. überiaupt war es kein zuckerschlecken, das leben in den 80ern. ich mußte beschissene 45 minuten mit einem beschissenen bus zur schule fahren, von dorf zu dorf, und während dieser endlosen fahrt konnten alle möchtegernschulhofbullies ihre kräfte an mir ausprobieren. oh lord have mercy. und dieses endlose spießrutenlaufen habe ich verinnerlicht. annektiert. angenommen. ins positive verkehrt. obwohl es weiterhin negativ ist, nicht wahr? selbstkasteiung, selbstdemütigung, zerstreutes getriebenes ich, süßes verlangen, doppelleben, schizophrenie. ich denke drüber nach, ob ich so geboren oder so geworden bin. obwohl es völlig irrelevant ist. psychologen wühlen entweder in der kindheit oder haben diesen positivistischen ansatz: so ist es, frag nicht warum, frag wie du damit leben willst. ich weiß es nicht. ich sehe mich im spiegel. zart und verletzlich.

Donnerstag, 29. März 2012

ich und er

Immer wenn ich aus seinem Badezimmer komme und in meine zweite Haut geschlüpft bin, habe ich diesen Blick drauf, sagt er: Etwas scheu und verletzlich. Beschämt und aber doch auch stolz. Ich weiß, daß ich mir beim ersten Mal so verdammt viel Mühe gegeben habe wie danach nie mehr. Die rotbraunen Haare meiner Perücke durchgekämmt, bis sie seidig weich herunterfielen. Mit viel Makeup eine glatte Haut simuliert und Lidschatten, Rouge und Lippenstift dezent eingesetzt. Und natürlich das kleine Schwarze. Was sonst. Er sagte, ich sei wunderschön. Was sonst.
Und so kam ich mir wohl auch vor.



Das war vor zwei Monaten und jetzt habe ich nur noch ständig ein Bild in meinem Kopf: Wie ich mit ihm auf seinem Sofa liege. Er auf dem Rücken, und ich klebe so seitlich an ihm dran, zwischen ihm und der Lehne seines Sofas eingezwängt. Ein Bein um seinen Körper geschlungen, seinen Dicken Schwanz in der Hand und während ich ihm sein Ding reibe und mich an ihm, liegt seine massige Hand auf meinem Arsch. Die finger seiner anderen hand spielen mit meinen Lippen. Er steckt mir seinen Daumen in den Mund, was sonst. Und ich schlecke, lecke und mache,
daß es ihm kommt.

Jetzt, wo ich es schreibe, kommt es mir dreckig vor, komme ich mir dreckig vor, aber da war es schön und das alles ging einfach wie von alleine. Und genau so einfach ging es immer so weiter.

Wie oft wollte ich es schon beenden oder aber dachte, es sei dies mein eigentliches Ich und meine Bestimmung und ich müsse nun den Rest meines Lebens aufgeben und nur noch das sein, was ich da war. Und was ist das? Ich mache mich schön und mache ihn geil. Und das macht mich an. Und dann passiert, was passiert. Er ist ein großer, massiver Typ, er bezeichnet sich selber als "Schrank" aber ich würde sagen, daß er eher ein "Bär" ist. Eigentlich hatte ich gedacht, er wäre etwas größer. Dafür ist er aber etwas dicker, als ich ihn mir vorgestellt hatte. 1,86 und doppelt so dick wie ich, oder etwas mehr. Er nimmt mich ganz locker auf den Arm und da schmiege ich mich dann wie ein Kätzchen an ihn.

Wie seltsam, das alles.

Samstag, 15. Mai 2010

rekampf

die 90er in frankfurt waren auch so wild wie anderswo auch:





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